Die DTL-Logik (DTL steht für
Dioden-Transistor-Logik) ist eine Möglichkeit, die Einfachheit der Dioden-Logik mit der
Transistortechnik zu kombinieren.
Die eigentliche Logik wird durch mehrere Dioden
realisiert.
Die Ausgangsstufe besteht aus einem oder mehreren
Transistoren. Sie sorgt dafür, dass die Schaltung die Eingänge mehrerer nachfolgender
Logikgatter treiben kann.
Die Verwendung von Transistoren macht es außerdem möglich, Inverter zu bilden, die mit Dioden
alleine nicht realisierbar sind.
Zwar ist die DTL-Technik veraltet, sie kann aber gut zum Verständnis der Elektronik, die
hinter Logikschaltungen steckt, herangezogen werden. Die Schaltungen lassen sich einfach diskret
aufbauen, beispielsweise auf dem Steckbrett, um dann ihre Eigenschaften vermessen zu können.
Um die Gatterlaufzeiten gering zu halten, sollten schnelle Schaltdioden verwendet werden.
Durch die Verwendung von langsameren Dioden können die Auswirkungen von Gatterlaufzeiten auf die
Funktion der Schaltung gut messtechnisch erfasst werden.
Programmierbare Logikbausteine basieren im Prinzip auf Diodenmatrizen, aus denen Grundgatter mit
mehreren Eingängen gebildet werden.
NICHT-Gatter in DTL-Technik
Aufbau
Das NICHT-Gatter in DTL-Technik besteht in seiner einfachsten
Form aus einem Transistor. Dieser invertiert das an seiner Basis anliegende Eingangssignal
A.
Dioden werden nicht eingesetzt, da diese nicht in der Lage sind, ein Signal zu invertieren.
Funktionsweise
Liegt ein LOW am Eingang A der Schaltung an, wird die
Basis-Emitter-Schwellspannung UBE(on) des Transistors nicht überschritten.
Der Transistor sperrt und am Ausgang Y liegt HIGH an.
Liegt ein HIGH am Eingang A der Schaltung an, wird die
Basis-Emitter-Schwellspannung UBE(on) des Transistors überschritten. Der
Transistor schaltet durch und am Ausgang Y liegt LOW an, weil
der durchgeschaltete (niederohmige) Transistor den Ausgang gegen GND
zieht.
Ein gravierender Nachteil dieser Schaltung ist, dass der Ausgangswiderstand abhängig vom
Ausgangspegel ist. Bei HIGH-Pegel am Ausgang ist der Transistor gesperrt und
der Ausgangswiderstand ergibt sich im Wesentlichen durch den Wert von R2.
NICHT-Gatter mit Totem-Pole Endstufe
Den Nachteil der obigen Schaltung (pegelabhängiger Ausgangswiderstand) kompensiert man durch den
Einsatz einer Gegentakt-Endstufe als Ausgangsverstärker. Diese Schaltung wird auch als Totem-Pole-Schaltung bezeichnet. Sie garantiert einen niedrigen
Ausgangswiderstand gegen Masse und gegen die Betriebsspannung. Es können auch mehr nachfolgende
Logikgatter angesteuert werden. Der erhöhte Bauteilebedarf fällt nicht ins Gewicht, da Logikgatter
als integrierte Schaltungen (ICs) hergestellt werden.
Die eigentliche Logik wird durch die Dioden D1-D3
realisiert.
Die Ausgangsstufe besteht aus den Transistoren Q1-Q4.
Sie sorgt dafür, dass die Schaltung die Eingänge mehrerer nachfolgender Logikgatter treiben kann.
Funktionsweise
Liegen beide Eingänge A und B auf HIGH, so fließt kein
nennenswerter Strom durch die Dioden D1 und D2.
Die Spannung UTP1 am Testpunkt TP1 (bezogen auf GND) ergibt sich aus der Betriebsspannung abzüglich dem
Spannungsabfall am Widerstand R1.
Die Spannung UTP2 am Testpunkt TP2 ist um die Flussspannung der
Diode D3 niedriger als UTP1. UTP2.ist ausreichend
hoch, um den nachfolgenden Transistor Q1 durchzuschalten. Q1 invertiert das Signal. Die anschließende invertierende Totem-Pole Endstufe
aus den Transistoren Q2-Q4 dient als Impedanzwandler.
Der Ausgang Y liegt dann auf HIGH.
Liegt einer der Eingänge auf LOW, so ergibt sich UTP1
aus ULOW + der Flussspannung UF der Diode D1 bzw.
D2.
Da UTP2=UTP1-UF ist, muss
UTP2 dann auf LOW liegen.
Die beiden nachgeschalteten Verstärkerstufen sorgen dafür, dass der Ausgang Y
ebenfalls auf LOW liegt.
ODER-Gatter in DTL-Technik
Aufbau
Die eigentliche Logik wird durch die Dioden D1-D2
realisiert.
Die Ausgangsstufe besteht aus den Transistoren Q1-Q4.
Sie sorgt dafür, dass die Schaltung die Eingänge mehrerer nachfolgender Logikgatter treiben kann.
Funktionsweise
Liegen beide Eingänge A und B auf LOW, so fließt kein
nennenswerter Strom durch die Dioden D1 und D2.
Die Spannung UTP1 am Testpunkt TP1 (bezogen auf GND) wird durch den Widerstand R1 auf GND
gezogen.
Der nachfolgende Transistor Q1 sperrt. Q1 invertiert das Signal. Die anschließende invertierende Totem-Pole Endstufe
aus den Transistoren Q2-Q4 dient als Impedanzwandler.
Der Ausgang Y liegt dann auf LOW.
Liegt einer der Eingänge auf HIGH, reicht UTP1 aus,
um den nachfolgenden Transistor Q1 durchzuschalten.
Die nachgeschaltete invertierende Verstärkerstufe sorgt dafür, dass der Ausgang
Y ebenfalls auf HIGH liegt.