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Ranger Umbau

Mein Ranger Umbau war ursprünglich ein alter Ranger von Robbe, den ich von einem Modellbau-Kollegen sehr günstig erhalten hatte, da er im Keller seit einigen Jahren nur noch als Staubfänger diente. Eigentlich hatte ich vor, den Flieger einfach nur zu entstauben und ohne größere Änderungen wieder flugfähig zu machen. Aber nachdem ich beim Wieder-Zusammenbau die V-Form des Flügels (gefühlte 30°) sah und feststellte, dass die Endleiste des Flügels ungefähr 5 mm dick war, kam für mich nur noch ein Totalumbau in Frage.

Der Flieger erhielt einen Vierklappen-Flügel mit völlig veränderter Endleiste. Die V-Form wurde komplett entfernt. Die Flächenverbindung besteht nun aus einem mehrfach verschraubten Alu- Winkel. Der Flügel wurde durch mehrere CFK-Stäbe verstärkt. Die Nasen- und Endleiste wurde zusätzlich mit Laminierfolie versteift. Außerdem habe ich einen leistungsfähigen Brushless-Motor eingebaut. Dazu wurde die Frontpartie des Rumpfes verändert. Der Rumpf wurde um ca. 25 cm verlängert, das Seiten- und Höhenleitwerk vergrößert und ein Fahrwerk eingebaut. Am Schluss erhielt der Flieger ein Finish aus Bügelfolie.

Die Flugeigenschaften sind gut, durch die fehlende V-Form aber nicht völlig eigenstabil. Der Akku lässt eine Flugzeit von mindestens 10 Minuten zu, je nach Flugstil. Der Flieger kann sehr langsam geflogen werden, und auch längere Strecken sind im Segelflug möglich. Landung und Start sind unproblematisch und wegen der gut wirkenden Quer- und Seitenruder auch mit Seitenwind möglich.

Die Querruder sind zweigeteilt und werden also insgesamt von vier Servos der 9g-Klasse angesteuert. Die Ausschläge betragen ungefähr +- 15 mm. Höhen- und Seitenruder werden von Standardservos angesteuert. Die Ausschläge des Seitenruders habe ich relativ groß gewählt, auch um den Flieger beim Rollen auf dem Flugfeld gut unter Kontrolle halten zu können.

Baufotos

Zunächst wurde der komplette Flieger gründlich entstaubt. Danach alle Aufkleber entfernt. Alle Teile wurden auseinandergebaut und die Flächensteckung entfernt. Die Fläche bekam eine zusätzliche Endleiste, die an den Endkanten nur noch ca. 1 mm dick war. Dazu habe ich einfach einen 50 mm breiten Depronstreifen entsprechend zurechtgeschnitten. Über die geschwungene Form der Endleiste kann man natürlich streiten aber ich finde sie verleiht der Fläche eine gewisse Dynamik. Nach dem Verschleifen der Endleiste mit der Fläche wurde die Endleiste mit Laminierfolie verstärkt.


Der Flieger war ursprünglich nur über Seiten und Höhenruder zu steuern. Entsprechend stark war die V-Form der Fläche. Das, und auch das Profil der Fläche ließen gutmütiges, sehr eigenstabiles Flugverhalten und entsprechend gute Langsamflugeigenschaften vermuten. Mein Ziel war es jedoch, den Flieger zu einem gutmütigen 3-Achs-Trainer umzubauen. Er sollte für einfachen Kunstflug brauchbar sein. Also musste die V-Form der Fläche weichen. Die unsprünglich eingebaute, sehr praktische und robuste, Flächensteckung war dafür jedoch ungeeignet und ich habe sie durch zwei übereinanderliegende Alu L-Profile ersetzt. Dafür wurde die Aufnahme für die Flächensteckung an der Flächenunterseite entsprechend erweitert. Die eingesetzte Aluleiste sitzt aus Gründen der Festigkeit tiefer im Flügel.

Rechts sieht man eine (von beiden) fertig gebohrte Flächensteckung. Die Flächensteckung besteht aus zwei Alu-L-Profilen, die im zusammengebauten Zustand übereinandergeschoben und mit insgesamt 6 M3-Schrauben verbunden werden. Die dazu nötigen Muttern werden mit Harz in der passenden (blauen) Kunstststoffschablone festgeklebt. Die Steckung lässt sich nach dem Lösen der Schrauben einfach auseinanderziehen.

Die beiden Flügelhälften wurde mit den selben Abständen wie später im Flugzeug auf einer ebenen Fläche zusammengebaut. Die fertig verschraubte Flächensteckung wurde dann mit einem kräftigen Schuss Heißkleber in der Fläche fixiert. Die Ausschnitte in der Fläche für die werksseitige Flächensteckung wurden mit Depronstreifen verschlossen und ebenfalls mit einer ausreichenden Menge Heißkleber eingeklebt. Die so eingebaute Flächensteckung sitzt nun bombenfest.

Die Oberseite wurde durch einen CFK Vierkantstab in den Abmessungen 0.6 x 6 mm verstärkt.
Der ursprüngliche Kiefernholzstab in der Flächenunterseite wurde durch ein 3 x 2 mm CFK-Rohr ersetzt.
Nasen und Endleisten wurden mit Laminierfolie verstärkt. Die überstehenden Depronstreifen der Flächensteckung wurden besäumt.
Die so überarbeitete Fläche weist nun eine weitaus höhere Biegefestigkeit auf, sie ist so ziemlich bretthart und dennoch sehr leicht.


Nun wurden noch die Aussparungen für Servos und Servokabel in die Fläche gefräst. Danach wurden die Ruder ausgeschnitten und später mit Klebeband angebracht. Die Rudergestänge wurden an den Rudern mit Gabelköpfen, an den Servos direkt mit Schrumpfschlauch angebracht. Die Servos wurden zunächst mit Klebeband umklebt und dann mit Heißkleber in der Fläche fixiert. So kann auf einfache Weise auch mal ein defektes Servo getauscht werden.

Das Finish der Fläche besteht aus Bügelfolie. Man sieht: Die fertig umgebaute Fläche hat mit der ursprünglichen Fläche nicht mehr viel gemeinsam.


Der Rumpf wurde ebenfalls völlig überarbeitet. Zunächst wurde er um ca. 25 cm verlängert, weil mir der Hebelarm zum Höhenleitwerk für einen definiert stabilen Flug viel zu kurz vorkam. Die Flächentiefe hatte ja durch den Umbau um 5 cm zugenommen. Dazu habe ich den Rumpf einfach im 45° Winkel mit einem Cuttermesser durchgeschnitten und ein entsprechendes Stück Styrodur eingeklebt.

Das eingesetzte Styrodurstück wurde nun noch entsprechend beschnitten und verschliffen.

Die Nahtstelle wurde durch CFK-Rohre zusätzlich verstärkt. Außerdem verlaufen in den verwendetet 3x2 mm CFK-Rohren die Gestänge für Seiten- und Höhenruder (in Form eines 1,5 mm CFK-Rundstabes), eine stabile und gleichzeitig leichte Konstruktion.

Die Frontpartie des Rumpfes wurde ebenfalls umgestaltet, passend zu einem bereits vorhandenen Motorspant mit Motorhaube aus GFK. Dazu wurden Stücke aus Styrodur mit Heißkleber aufgedoppelt und passend verschliffen.


Die Leitwerke wurden ebenfalls durch Depronstreifen vergrößert, und mit Laminierfolie verstärkt. Außerdem bekamen beide Leitwerke passend zu den Flächen geschwungene Endleisten.